Am 19. Juni 2019 findet der diesjährige Soziale Tag statt. Über 70.000 Schüler*innen tauschen bundesweit auch in diesem Jahr ihren Schulalltag gegen einen Arbeitsplatz und spenden ihren Lohn an Schüler Helfen Leben. So unterstützen Sie nicht nur Jugend- und Bildungsprojekte für Gleichaltrige in Südosteuropa und Jordanien, sondern haben auch die Möglichkeit, einen Tag lang in ihren Traumberuf zu schnuppern.

Sozialer Tag

Mädchen haben im Schnitt die besseren Schulabschlüsse und Noten. Trotzdem entscheiden sie sich noch immer überproportional häufig für »typisch weibliche« Berufsfelder oder Studienfächer und schöpfen damit ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus. Mehr als die Hälfte der Mädchen wählt aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System – kein einziger naturwissenschaftlich-technischer ist darunter.

Am Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag können Schülerinnen gerade diese wichtigen Bereiche des Berufsspektrums kennen lernen und Kontakte knüpfen, die für ihre berufliche Zukunft wichtig sind. Sie erfahren mehr über die Arbeitswelt und ihre Fähigkeiten, schnuppern bei Mitmachaktionen und Betriebserkundungen in Berufsfelder und informieren sich über Ausbildungsmöglichkeiten.

Girls‘ Day

Jungen und junge Männer haben vielfältige Interessen und Stärken. Geht es aber um ihre Berufswahl, entscheiden sie sich oft für Berufe wie Kfz-Mechatroniker oder Industriemechaniker – Berufe die traditionell oft von Männern gewählt werden.

Natürlich sind das interessante Berufe, aber es gibt noch so viel mehr. Ob mit Hauptschulabschluss, einer Ausbildung, dem Abi oder Studium – es gibt jede Menge Berufsfelder, in denen männliche Fachkräfte und Bezugspersonen gesucht werden und sehr erwünscht sind, z. B. im Bereich Soziales, Gesundheit, Pflege und Erziehung. Auch Berufe aus dem Dienstleistungsbereich und weitere Berufsfelder, in denen Männer unterrepräsentiert sind, können Jungen am Boys‘ Day kennenlernen.

Boys‘ Day

  1. Dietrich Bonhoeffer zur Verantwortung und Beruf

„Die Frage nach Ort und Grenze der Verantwortung hat uns
auf den Begriff des Berufes geführt. Diese Antwort besteht
nur dort zu recht, wo der Beruf gleichzeitig in allen seinen Dimensionen
verstanden wird. … Bin ich zum Beispiel Mediziner,
so diene ich nicht nur im konkreten Fall meinem Patienten,
sondern zugleich der naturwissenschaftlichen Erkenntnis und
damit der Wissenschaft und der Wahrheitserkenntnis überhaupt.
Obgleich ich praktisch diesen Dienst an meiner konkreten
Stelle, also zum Beispiel am Krankenbett des Patienten,
versehe so behalte ich doch die Verantwortung für das Ganze
im Auge und nur so erfülle ich meinen Beruf. Dabei kann es
dazu kommen, daß ich als Arzt auch meine konkrete Verantwortung
einmal nicht mehr am Krankenbett, sondern zum Beispiel
im öffentlichen Eintreten gegen eine die medizinische
Wissenschaft, oder das menschliche Leben oder die Wissenschaft
als solche bedrohende Maßnahme erkenne und erfüllen
muß. Gerade weil Beruf Verantwortung ist und weil Verantwortung
eine ganze Antwort des ganzen Menschen auf das Ganze
der Wirklichkeit ist, gibt es kein banausisches Sichbeschränken
auf die engsten Berufspflichten; eine derartige Beschränkung
wäre Verantwortungslosigkeit.“[2]